Josephine Render, Praktikum bei Monsieur Bricolage
Salut,
mein Name ist Josephine Render und ich bin 19 Jahre
alt. Nach meinem Abschluss der dreijährigen höheren Berufsfachschule am Paul-Spiegel-Berufskolleg in diesem Jahr habe ich das Glück ein
fünfwöchiges Praktikum auf der französischen Insel „La Réunion“ machen
zu können. Während meiner Schulzeit auf dem Paul-Spiegel Berufskolleg
habe ich bereits zwei Auslandspraktika in Brighton und auf Teneriffa
gemacht. Als bekannt wurde, dass in diesem Jahr zum ersten Mal Praktika
auf der Überseeinsel im Indischen Ozean angeboten werden, stand für mich
fest: „Das muss ich machen“.
Am 20. Juni 2018 ging es dann
auch schon los. Von Düsseldorf aus startete unsere Reise und mein erster
Langstreckenflug stand bevor. Zwei Zwischenstopps und 24 Stunden später
landeten wir gut in der Hauptstadt St.Denis. Von dort aus ging es mit
dem Taxi in den Süden nach St.Pierre, die Stadt, in der unsere
Praktikumsbetriebe und Gastfamilien sind. Anschließend hat Anne, unsere
Betreuerin vor Ort, Miriam und mich zu unserer Gastfamilie gebracht, da
ihr Haus außerhalb in Le Tampon liegt. Die Begrüßung war sehr herzlich
und typisch französisch. Unsere Gastmutter war sehr nett und hat uns mit
sehr leckerem Mittagessen empfangen. Anschließend wurden uns das Haus
und die Zimmer gezeigt. Wir haben die obere Etage des Hauses für uns
alleine und ausreichend Platz. Generell ist unsere Gastfamilie sehr
herzlich und integriert uns in ihr Familienleben, indem wir gemeinsam
Ausflüge machen und zwei typische Geburtstagsfeiern erleben können.
Mein Praktikumsplatz ist die Filiale der Baumarktkette Monsieur Bricolage in St.Pierre.
Ich
arbeite täglich von 8:00 bis 16:00 Uhr und habe am Wochenende frei. Ein
normaler Arbeitstag beginnt bei mir um 7:20 mit einer Busfahrt zum
Bahnhof nach St.Pierre. Anschließend gehe ich zu Fuß zu meiner
Arbeitsstelle. Dort angekommen begrüße ich meine Kollegen und ziehe mir
in der „Umkleide“ meine Sicherheitsschuhe und mein Arbeitsshirt an. Dann
gehe ich gemeinsam mit meiner sehr netten Betreuerin Marina, welche für
alle Aufgaben, die Plakate, Preisschilder und Werbungen betreffen, im
gesamten Markt zuständig ist, in ihr Büro und erkundige mich nach den
heute anstehenden Aufgaben. Dazu gehören das Schneiden und Laminieren
der verschiedenen Preisschilder und Informationsschilder, sowie das
Organisieren und Ordnen der benötigten Materialien im angrenzenden
Materialvorratsraum. Des Weiteren fällt das Eingeben neuer Kundendaten
in den Computer, welche für die Kundenkarten angelegt werden, fest zu
meinem Aufgabenbereich. In den letzten Tagen war ich besonders häufig in
der Dekorations- und Kunstabteilung eingesetzt. Diese wird momentan
modernisiert und umstrukturiert. Aus diesem Grund helfe ich dem Team und
scanne die Barcodes der verschiedenen Produkte und klebe die
Preisschilder auf. Ebenfalls kommt es zwischendurch vor, dass ich an
einem Arbeitstag für ein bis zwei Stunden am Empfang eingesetzt bin und
Kunden betreue.
An meinem ersten Tag war ich noch sehr
schüchtern und musste mich an die Gesamtsituation gewöhnen. Besonders
die extrem schnell gesprochene Sprache und der teilweise gesprochene
Mix mit der auf der Insel gesprochenen Sprache Creol haben mich anfangs
eingeschüchtert.
Aus diesem Grund habe ich mich besonders am
ersten Tag ziemlich unbehaglich gefühlt, als ich eine Aufgabe nicht
verstanden habe. Mit der Zeit hat sich das sehr schnell gelegt und ich
kann inzwischen die verschiedenen Anliegen durch einzelne Sätze und neu
gelernte Vokabeln erkennen. Während meiner Arbeitszeit gibt es eine
Stunde Mittagspause, die ich meistens mit meiner Betreuerin gegen 12:00
mache. Dadurch, dass ich die erste Erasmuspraktikantin bin und das
gesamte Team so freundlich ist, sind alle sehr interessiert und beziehen
mich in die Konversation ein. Durch den vielen verbalen Austausch habe
ich auch schnell bemerken können, wie ich den schnellen Gesprächen der
anderen untereinander immer besser folgen konnte. Nach der Pause gehe
ich bis zum Feierabend wieder den oben genannten Aufgaben nach, was
immer Abwechslung und Spaß bedeutet, da jeder Tag anders ist und ich
immer verschiedenen Aufgaben nachgehe.
Meine Kollegen sprechen
mit mir nur auf Französisch, da die meisten nicht gut Englisch sprechen.
Das hilft sehr, da wir so auch bei schwierigeren Ausdrücken „gezwungen“
sind uns auf Französisch zu verständigen und nicht der Leichtigkeit
halber in die englische Sprache wechseln.
Meine
Französischstunden mache ich zusammen mit den anderen Praktikanten bei
der lieben Anette. Sie bereitet die Stunden gut vor und bezieht den
Unterricht auf unseren Alltag. So bereit es mir die ganze Zeit sehr viel
Spaß Französisch zu lernen und das Gelernte direkt anzuwenden.
An
den Wochenenden unternehme ich viel mit den anderen Praktikanten und
erkunde die Insel mit Wanderungen und Ausflügen. Mit unserer Betreuerin
haben wir direkt am ersten Wochenende eine Inselrundfahrt und auch
Wanderung mit Übernachtung im Talkessel „Cirque de Mafate“ unternommen.
Mit der Zeit habe ich mich hier sehr auf La Réunion eingelebt
und alle Familienmitglieder und Mitarbeiter die ich kennengelernt
habe, waren einfach unglaublich sympathisch und herzlich. Bald geht es
schon zurück nach Hause und ich kann abschließend sagen, dass es eine
wunderbare Zeit für mich war. Ich bin sehr froh, dass ich die
Möglichkeit bekommen habe dieses Praktikum zu machen und dadurch so
viele neue Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Ich empfehle jedem, dem
sich die Möglichkeit bietet ins Ausland zu gehen, diese Chance
unbedingt zu nutzen.
Josephine Render
·
* Ich und meine Betreuerin Marina
* Mein Praktikumsbetrieb Monsieur Bricolage von außen
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